29.07.2024 | Was vom Campe übrig blieb

Unsere 16 Heldeninnen und Helden haben die ersten Tage des Sommercamps überlebt. Sogar Vorfreude auf die weiteren Tage stellte sich ein. Wie aber wird es ihnen tatsächlich ergehen. Hier Teil 2 des Erlebnisberichtes.

Dunst stieg von den Wiesen auf. Am Himmel pumpte sich die steigende Sonne auf und sendete erste wärmende Strahlen in Richtung Boden. Eine Szenerie, die unserer Stimmung entsprach. Trübtaub schlugen unsere Befürchtungen auf unser Gemüt, wie eine starke Sonne begannen die Erfahrungen der letzten Tage diesen Dunst zu lösen. Wir, schwankend zwischen banger Vorfreude und froher Furcht. Tag 4 des Sommercamps: eine echte Belastungsprobe. Die Jugendlichen fuhren Kanu, aber alle Kinder blieben im Camp. Ein Teil besuchte das Kreativzentrum, die Kleineren hatten ihren Athletiktag. Aber wieder: gute Stimmung, Unterstützung überall. Fleißiges Training, das letzte im Camp übrigens. Neue Gürtelstufen waren jetzt schon erreicht. Was soll ich sagen: richtig gut. Zufrieden schliefen wir ein. Die Unsicherheit wich der Gewissheit: wir würden am Ende nicht nur überlebt, sondern eine schöne Zeit verbracht haben.

Tag 5: alle unterwegs. Mit drei Bussen fuhren wir in die Müritztherme nach Röbel. Vielleicht gab es dort den ein oder anderen ängstlichen Blick angesichts der Vielzahl der Kinder. Wir wussten es aber besser: die sehen nur gefährlich aus, die wollen nur spielen und futtern. So war es dann auch: Toben im Wasser, bei der Rückkehr für jeden ein Eis. Zum Abendessen Grillen. Zum Abschied ein wilder Abend mit Musik, Süßigkeiten, Kirsch-Bananensaft für die einen, Bananen-Kirschsaft für die anderen, Knicklichter und ganz viel Tanz. Lilly und Sandra nannten dieses Beschäftigungsprogramm Disco. Am Abend ein neues Gefühl: Traurigkeit. Morgen schon sollte alles vorbei sein.

Der letzte Tag ist schnell erzählt: Bungalows räumen, sichere Prüfungen zu höheren Gürteln, die Kinder im Bus zu Bette bringen. Als sie aufwachten, waren wir zurück in Berlin. Tja, das war es für dieses Jahr. Viel lauter als gedacht, viel schmutziger als gedacht, viel verrückter als gedacht – und viel schöner. Was bleibt: die Erkenntnis, dass Kinder fast so etwas sind wie wir Menschen. Nur eben viel lauter, viel schmutziger und verrückter. Und dass durch sie alles schöner wird.